Afterworking for young engineers: D’Wandenenergie zu Lëtzebuerg

Leider ist der Eintrag nur auf Französisch verfügbar.

Das dritte Afterworking for young engineers, architects & scientists wurde am 22.12.2022 im Forum da Vinci organisiert. 2022 stand die zukünftige Energieversorgung Luxemburgs im Fokus der Afterworking Veranstaltungen und dementsprechend war das Thema beim letzten Afterworking für das Jahr 2022 – D´Wandenergie zu Lëtzebuerg: Wéi gesäit den nationalen Ausbau vun der Wandenergie aus a wat sinn déi lokal Erausfuerderungen? Maxime Kauff, Ingenieur bei der SOLER, war bereit uns zu diesem Thema einen Vortrag vorzubereiten, deshalb möchten wir Maxime an dieser Stelle nochmals für den sehr interessanten Abend danken.

Nach einer kurzen Erläuterung der Firmenstruktur der SOLER (Joint-Venture von ENOVOS und SEO) wurden die aktuellen und zukünftigen Windkraftanlagen der SOLER vorgestellt. Dabei wurde verdeutlicht, dass die nationalen Ausbauziele der luxemburgischen Regierung für das Jahr 2030 bereits einige Jahre früher erreicht werden. Maxime hat uns die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Standortauswahl und die Effizienz von Windkraftanlagen vorgestellt.

Es kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass moderne Anlagen oder Parks mehrerer Anlagen nach durchschnittlich einem Jahr energetisch amortisiert sind und die Anlagen in unserer Gegend ca. 20 Jahre betrieben werden. Danach laufen die meisten Herstellergarantien aus und die erhöhten Wartungs- und Reparaturkosten führen dann in der Regel zur Entscheidung die Anlagen zurückzubauen und diese durch effizientere Anlagen zu ersetzen.

Dieses sogenannte Repowering ermöglicht die installierte Windkraftleistung deutlich zu erhöhen und gleichzeitig die Anlagenanzahl nur moderat zu erhöhen. Alle Komponenten der zurückgebauten Anlagen, inklusive der Transformatoren, der Kabel und der Zufahrtswege, werden als komplette Anlagen an anderen Standorten wieder aufgebaut, als Ersatzteile verwendet oder stofflich verwertet. Die Amortisationszeit liegt meistens bei 5-8 Jahren.

Maxime Kauff

Die Planungsprozeduren und Randbedingungen in Luxemburg wurden erklärt und in der anschließenden Diskussion bei großer Beteilung der Anwesenden analysiert und kommentiert. Dabei wurde unter anderem präzisiert, dass die gesamte Planungs- und Bauphase von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme in der Regel zwischen 5-7 Jahre benötigt.

Diese relativ lange Planungsphase resultiert aus den immer aufwendigeren und strengeren Genehmigungsprozeduren. Während der Diskussion wurde ebenfalls erläutert, dass es in Luxemburg relativ wenig Widerstand gegen den Bau von Windkraftanlagen gibt, wogegen bei unseren französischen und belgischen Nachbarn die Widerstände präsenter sind.

Die wesentlichen Gründe hierfür liegen wahrscheinlich in der Pro-Atomenergie Mentalität in diesen Ländern, aber auch an den zirkulierenden Fehlinformationen über Windkraftanlagen und der isolierten Betrachtung der Nachteile von Windkraftanlagen, ohne diese ins Verhältnis zu Alternativen zu setzen.

Wir danken allen Besuchern der Afterworking Veranstaltungen des Jahres 2022 und würden uns freuen, wenn wir 2023 mehr Feedback zu den Veranstaltungen erhalten würden. Dadurch können wir die Veranstaltungen kontinuierlich verbessern und somit noch mehr Besucher an den Afterworking Abenden zu einem lockeren Austausch zusammenzubringen.

Wir wünschen allen viel Erfolg und eine gute Gesundheit im neuen Jahr!

Daniel Collignon (collignondaniel@hotmail.de)
Dennis Hövelmann (dennis.hoevelmann@gmail.com)